Fixationsanzahl + -dauer

Maßgeblich dafür, ob wir nun besonders langsam oder auch sehr schnell sind beim Lesen, sind die Anzahl sowie die Dauer der Fixationen, das heißt der Augenhalte. Ihre Lesegeschwindigkeit können Sie demgemäß dadurch steigern, dass Sie nicht mehr Wort für Wort lesen, sondern mehrere Wörter auf einen Blick aufnehmen. Dadurch sind weniger Fixationen pro Zeile erforderlich. Wer z. B. statt acht Augenhalten in einer Zeile nur noch vier Fixationen benötigt, hat seine Lesegeschwindigkeit damit bereits nahezu verdoppelt. Die Reduzierung der Fixationen pro Zeile kann sehr gut mit der Fixationstechnik geübt werden.

Darüber hinaus sollte auch die Dauer der einzelnen Augenhalte reduziert werden. Erfahrungsgemäß benötigen die Teilnehmer in meinen Kursen zu Beginn für die Fixationen wenigstens eine Sekunde, obwohl physiologisch lediglich 0,25 Sekunden erforderlich sind. Wenn Sie es nun schaffen, die Fixationsdauer zumindest auf eine halbe Sekunde zu reduzieren, dann haben Sie nicht nur Ihr Gehirn besser aus-gelastet, sondern zugleich die für das Lesen aufzuwendende Zeit halbiert.

Zur Reduktion der Fixationsdauer ist ein Taktgeber (z. B. ein Metronom, welches Musiker verwenden) sinnvoll. Die gibt es mittlerweile bereits als App für das Smartphone, was das Herunterregeln der Lautstärke erlaubt, so dass der Takt nur noch ganz im Hintergrund zu hören ist. Besonders zu empfehlen ist auch, den Takt schrittweise zu erhöhen, um so bei Übungstexten im Leseverlauf immer etwas schneller zu werden.